Swirski Mite – Amblyseius swirskii (Tütchen)
Nützling Lebendware Kühlversand
Merkmale
- Raubmilbe zur biologischen Bekämpfung von Thripsen und Weißer Fliege; frisst zusätzlich Weichhaut-, Gall- und andere Schadmilben sowie Pollen.
- Optimale Aktivität bei ca. 25–28 °C und ausreichender Luftfeuchte (≥ 65 %).
- Sehr mobil; geeignet für Gemüse- und Zierpflanzenbau, Beerenobst und Erdbeeren – im geschützten Anbau und (je nach Kultur) im Freiland.
- Formulierung: Papiertütchen mit vorgestanzter Auslassöffnung; enthält verschiedene Entwicklungsstadien mit Trägermaterial und Futtermilben (Ersatzbeute).
Wirkungsweise
Amblyseius swirskii jagt aktiv und saugt Beutetiere aus. Pro Tier werden – je nach Thripsart und Bedingungen – bis zu ca. 5 Thripslarven/Tag erbeutet. Es werden sowohl Thripslarven als auch Eier/Larven der Mottenschildläuse (Weiße Fliege) konsumiert; erwachsene Schadmilben werden angegriffen. Weibchen legen bei guter Versorgung durchschnittlich 1–2 Eier/Tag.
Gebrauchsanweisung
Anwendungsziel: Thripse (Thrips tabaci, Frankliniella occidentalis), Weiße Fliege (Trialeurodes vaporariorum, Bemisia tabaci), Gemeine Spinnmilbe (Tetranychus urticae), Weichhautmilben (Tarsonemidae) und Gallmilben (Eriophyidae).
- Zeitpunkt: Möglichst präventiv bzw. sehr frühzeitig bei Erstsymptomen ausbringen.
- Ausbringung: Tütchen mittels Aufhängevorrichtung direkt in die Kultur einhängen (keinesfalls aufreißen). Die Raubmilben wandern über mehrere Wochen selbstständig aus.
- Klima: Ausbringung ab ca. 20 °C; unter 15 °C sind die Milben kaum aktiv. Optimal 25–28 °C; relative Luftfeuchte ≥ 65 % (70–80 % günstig).
- Wiederholung: Bei Bedarf im Abstand von 2–3 Wochen wiederholen, bis der Befallsdruck stabil niedrig bleibt.
Aufwandmengen (Richtwerte)
- Zierpflanzen & Gemüse (je nach Pflanzengröße)
- bis 50 cm: vorbeugend 25 Ind./m²; bei Befall 50–100 Ind./m²
- bis 125 cm: vorbeugend 50 Ind./m²; bei Befall 100–150 Ind./m²
- über 125 cm: vorbeugend 75 Ind./m²; bei Befall 150–200 Ind./m²
- Kernobst: 100–200 Ind./m² je Meter Kronenhöhe
- Beerenobst: vorbeugend 25–50 Ind./m²; bei Befall 50–150 Ind./m²
- Erdbeeren: vorbeugend 25 Ind./m²; bei Befall 50–100 Ind./m²
- Tütchen-Praxis: Etwa jede 5. Pflanze mit 1 Tütchen bestücken (Kulturdichte berücksichtigen).
Hinweis: Swirskii ist nicht für den Einsatz in Tomaten empfohlen. Die Tütchen enthalten Futtermilben für die Startphase – diese sind kein Schaderreger und stellen keine Qualitätsminderung dar.
Gebindegrößen
- Tütchen mit je 250 Nützlingen
Anwendungsgebiet
Geschützter Anbau (Gewächshaus/Indoor) und – kulturabhängig – Freiland. Ganzjährig im Innenraum einsetzbar.
Lagerung & Versand
- Lagerfähigkeit: max. 2 Tage bei 10–15 °C; möglichst rasch nach Erhalt ausbringen.
- Transport: Kühl/isoliert, Stoß und Sonneneinstrahlung vermeiden. Karton am Streifen anfassen, nicht quetschen.
Empfohlene Kombinationen
- Bei stärkerem Thripsdruck: Vorbehandlung mit Kaliseife (z. B. Neudosan) oder initialer Einsatz von Amblyseius cucumeris.
Kompatibilität
Keine breit wirksamen Insektizide/akariziden Rückstände kurz vor/nach der Ausbringung einsetzen. Verträglichkeit von Pflanzenschutzmitteln prüfen; Öl-/Seifenpräparate nur gezielt und mit Abstand anwenden.
Pflanzenschutzmittel-Registernummer (AT)
- BAES-Registernummer:
- 4301-0 (Kurzdarstellung: 4301)
- Zusatz:
- Raubmilben zur Bekämpfung von Thrips und Weißer Fliege im geschützten Anbau
Dokumente
Sicherheit & Recht
Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden. Vor Verwendung stets Etikett und Produktinformation lesen. Warnhinweise und -symbole in der Gebrauchsanleitung beachten.
Lebendware / leicht verderblich: Für Nützlinge besteht in der Regel kein Widerrufsrecht (AT: § 18 Abs. 1 Z 4 FAGG). Bitte Hinweise zu Kühlversand, Zustellfenster und Dead-on-Arrival (DoA) beachten. DoA innerhalb von 24 Stunden mit Fotos, Chargennummer und Sendungsinfo melden.
Verantwortlicher Sachbearbeiter Pflanzenschutzmittel (AT)
Herr Pan Rotheneder · Tel.: +43 2249 30531
Technische Eckdaten
| Anwendungsart |
präventiv (vorbeugend) & kurativ (bei frühem Befall) |
| Befallsstärke |
leicht bis mittel |
| Schaderreger |
Thripse, Weiße Fliege (Mottenschildlaus), Weichhautmilben, Gallmilben; ergänzend gegen Gemeine Spinnmilbe |
| Ausbringung |
Aufhängen (Tütchen) |
| Optimale Luftfeuchte |
65–80 % r. F. |
| Temperaturbereich |
min. ~18 °C, optimal 25–28 °C, max. ~32 °C |
10 Tipps für die sachgerechte Anwendung im Haus- & Kleingarten
- Sich durch sachkundiges Personal beraten lassen; Ursachen/Befallsdruck klären.
- Etikett/Gebrauchsanweisung vollständig lesen und befolgen.
- Persönliche Schutzhinweise beachten (Handschuhe bei Kulturpflege, keine Hautkontakte mit Trägermaterial).
- Während der Anwendung nicht essen, trinken, rauchen.
- Nur benötigte Menge einsetzen; Restmengen vermeiden.
- Auf den richtigen Zeitpunkt achten (keine pralle Sonne/Hitze, keine Kältephasen; Kulturklima passt?).
- Abdrift/Verwehung von Trägermaterial vermeiden; keine Anwendungen bei starkem Wind im Freien.
- Werkzeuge/Flächen nach Kulturarbeiten reinigen (ohne Desinfektionsmittel, die Nützlinge schädigen).
- Nach Arbeiten Hände waschen; kontaminierte Kleidung wechseln.
- Ordnungsgemäß lagern (kühl, dunkel, trocken), kindersicher aufbewahren, rasch ausbringen.
Schlagworte
Swirski-Mite, Amblyseius swirskii, Raubmilbe, Thripse, Weiße Fliege, Larvenstadien, Säckchen, Tütchen, Innenraum, Weichhautmilben, biologische Schädlingsbekämpfung
Hinweise zur Eignung für Einzelsituationen (Kultur, Klima, Mittelvorgeschichte) ersetzen keine individuelle Beratung. Bei Fragen helfen wir gerne weiter.
